Gesundheit heute
Adnexitis, chronische
Chronische Adnexitis (chronic pelvic inflammatory disease): Jahrelang anhaltende Entzündungen der Eileiter und Eierstöcke und der dazugehörigen Bindegewebestrukturen, meist infolge einer nicht ausreichend behandelten akuten Adnexitis oder von narbigen Veränderungen nach einer akuten Adnexitis. Die Therapie ist schwierig.
Hinweis: Im Fall einer Schwangerschaft droht eine Fehlgeburt, wenn sich das befruchtete Ei im Eileiter einnistet (Eileiterschwangerschaft).
Symptome und Leitbeschwerden
- Dumpfe Unterbauchschmerzen, von Tag zu Tag fluktuierend, ein- oder beidseitig
- Wechselnd starke Schmerzen oder Verspannungen z. B. im Rücken oder Beckenboden
- Beim Hinsetzen oder bei körperlicher Tätigkeit verstärkte Schmerzen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Müdigkeit, Neigung zu depressiven Stimmungen.
Seltener:
- Verstopfung, Blähungen, unregelmäßiger Zyklus und Schmerzen bei der Regelblutung
- Unfruchtbarkeit.
Wann zum Arzt
In den nächsten Tagen, wenn
- oben genannte Symptome auftreten.
Die Erkrankung
Wird eine akute Adnexitis nicht ausreichend behandelt oder führt die Ausheilung zu Narbenbildung und Verwachsungen, droht eine chronische Erkrankung, die mehrere Monate bis Jahre andauern kann.
Ursachen
Die Entzündung wird wie die akute Adnexitis in aller Regel durch aufsteigende Keime aus dem unteren Genitalbereich verursacht.
Risikofaktoren
Eine nicht oder nicht ausreichend behandelte akute Adnexitis und/oder mit der Behandlung einhergehende Narbenbildung und Verwachsungen.
Diagnosesicherung
Abstrich. Vermutet die Ärzt*in eine Adnexitis, macht er einen Scheidenabstrich, mit dem er die Erreger identifiziert. Außerdem wird ein Abstrich von den Eileitern entnommen.
Vaginalultraschall. Mit einem Vaginalultraschall sieht er die verdickten Eileiter und entzündlich vergrößerten Eierstöcke und im fortgeschrittenen Stadium die Ansammlung von Flüssigkeit in den Eileitern oder die Entwicklung eines Abszesses. Mit dem Ultraschall werden außerdem andere Ursachen der Unterbauchschmerzen wie eine geplatzte Eierstockzyste ausgeschlossen.
Blutuntersuchung. Eine Blutuntersuchung dient der Feststellung der Entzündungszeichen sowie dem Ausschluss einer Schwangerschaft. Letzteres ist wichtig, da die Beschwerden bei einer Adnexitis denen einer Eileiterschwangerschaft ähneln.
Ultraschall. Da die Symptomatik auch durch eine Entzündung der Harnwege, Harnblase oder Nieren verursacht wird, untersucht die Ärzt*in den Urin sowie die Nieren per Ultraschall.
Bauch- oder Beckenspiegelung. In schwierigen Fällen ist eine Bauch- oder Beckenspiegelung (Laparoskopie) erforderlich, mit der eine Blinddarmentzündung ausgeschlossen wird.
Behandlung
Konservative Behandlung
Die Therapie ist ausgesprochen schwierig, viel hat die (Schul-)Medizin nicht zu bieten. Feuchtwarme Umschläge, Moorpackungen oder Bestrahlungen, um die Durchblutung zu steigern und so Verklebungen und Flüssigkeitsansammlungen aufzulösen, können die Symptome lindern. Manchmal ist auch ein stationärer Kuraufenthalt mit Moorbädern und Fangopackungen nützlich.
Operative Behandlung
Bleiben die Beschwerden bestehen, ist manchmal die Operation die letzte Möglichkeit. Die Operation bedeutet allerdings die Entfernung der Eileiter, der Eierstöcke und der Gebärmutter. Die Entfernung der Eierstöcke versetzt (auch junge) Frauen in die Wechseljahre – mit den typischen Wechseljahresbeschwerden, die zudem abrupt einsetzen. Die Einnahme von Hormonen lindert die meisten Beschwerden.
HPV-Infektion auch ohne Sex
Schon Kleinkinder tragen Erreger
Mediziner aus Wien haben herausgefunden, dass Mädchen schon als Kleinkinder mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sein können. Somit wird der Erreger nicht nur durch Geschlechtsverkehr übertragen.
HPV nicht nur durch Sex übertragen
Humane Papillomaviren (HPV) lösen Genitalwarzen aus, die Gebärmutterhalskrebs begünstigen. Bislang galten sie als Erreger, die nur sexuell übertragen werden. Wiener Frauenärzte haben herausgefunden, dass bereits kleine Mädchen den Erreger in sich tragen. Die Forscher testeten 110 Mädchen von vier bis 15 Jahren auf Papillomaviren. Bei 20 von ihnen fanden Daniela Dörfler und ihr Team den gefährlichen Virus.
Die Mediziner vermuten, dass die Mütter die Viren während der Geburt auf die betroffenen Kinder übertragen haben. Eine weitere Möglichkeit seien Schmierinfektionen, zum Beispiel über das Handtuch der Mutter.
Die Viren müssen bis zum Gebärmutterhals vordringen
"Bei Kindern führen die Viren allerdings nicht zu Krebs", sagt Christian Dannecker von der Münchner Unifrauenklinik. Dazu müssten sie zum Gebärmutterhals vordringen, und das geschieht im Allgemeinen nur durch Sex. Zudem kann das Immunsystem eine Infektion mit HPV in den meisten Fällen bekämpfen und es kommt höchstens zu Genitalwarzen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomaviren (Typen HPV 16, 18) für alle Mädchen im Alter von 12–17 Jahren. Die Impfung mit 3 Dosen sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.