Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: Haut, Haare und Nägel

Haut, Haare und Nägel

Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln

Die Haut ist mit einer Fläche von zwei Quadratmetern unser größtes Sinnesorgan. Sie dient der Wahrnehmung von Temperatur, Schmerz und Druck sowie der Abwehr von Krankheitserregern und ist nicht zuletzt ein Zeichen für Gesundheit, Schönheit und Attraktivität. Wir kennen alle den besorgten Blick in den Spiegel, weil ein kleiner Pickel die Nase verunziert. Nun ist nicht jedes Hautproblem so vorübergehend und meist harmlos wie ein Pickel. Umso verständlicher, dass Menschen mit einer chronischen Hautkrankheit unter den medizinischen Folgen und der kosmetischen Beeinträchtigung sehr leiden.
(Bild: Juice Images Photography/veer)
Hautkrebsscreening ist gefahrlos

Geimpft oder getestet ist in Pandemiezeiten auch das Hautkrebsscreening gut möglich.

Hautkrebsscreening ist gefahrlos

Nicht wegen Corona aufschieben

Die Pandemie hat viele negative Auswirkungen. Eine davon ist, dass Hautkrebs oft erst in späteren Stadien erkannt wird. Denn viele Menschen haben das Hautkrebs-Screening aus Angst vor einer Covid-Infektion erstmal aufgeschoben. Das ist ein Fehler, warnen die Hautärzt*innen.

Frühe Diagnose bessert Heilungschance

Das Hautkrebs-Screening ist ein wichtiger Baustein der Krebsvorsorge. Denn je früher eine bösartige Hautveränderung erkannt wird, desto geringer ist die Gefahr, dass der Tumor bereits gestreut hat und desto besser sind die Therapiechancen.

In Zeiten von Pandemie und Abstandsregel haben sich jedoch viele Patient*innen aus Angst vor Ansteckung nicht in die Hautarztpraxis getraut, berichtet Thomas Stavermann, Vizepräsident des Berufsverbands Deutscher Dermatologen. Im Jahr 2020 haben 70% weniger Menschen die Hautkrebsfrüherkennung wahrgenommen als 2019. Und dieser Trend setzte sich 2021 fort.

Größere Tumoren als vor Corona

Das hat Folgen: Gerade beim hellen Hautkrebs, der besonders oft im Augenbereich entsteht, sehen die Dermatologen jetzt bei der Erstdiagnose größere Tumoren als vor der Pandemie. Dadurch müssen mehr Betroffene in die Klinik eingewiesen werden. Dafür fehlen z.T. die Kapazitäten – was die erforderliche Therapie weiter verschleppt.

Screening wahrnehmen!

Die Hautärzt*innen rufen deshalb dringend dazu auf, das gesetzliche Hautkrebs-Screening wahrzunehmen. Impfungen und die tagesaktuellen Covid-Testungen machen den Termin in der Hautarztpraxis sicher. Anspruch auf das Screening haben gesetzlich Versicherte über 35 Jahre alle zwei Jahre.

Viele Krankenkasse übernehmen die vollen Kosten auch bei jüngeren Menschen oder bieten kürzere Zeitabstände an. Manche Kassen beteiligen sich auch an Zusatzleistungen, z. B. der Inspektion der Haut mit speziellen Auflichtmikroskopen. Es lohnt sich also, bei der eigenen Kasse nachzufragen.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Africa Studio/Shutterstock.com