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Gürtelrose (Herpes zoster): Vom Windpockenvirus ausgelöste hochschmerzhafte Erkrankung mit bläschenförmigem Hautausschlag. Sie breitet sich gürtelförmig im Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Nerven meist am Rumpf aus und beschränkt sich in aller Regel auf eine Körperhälfte. Die Mehrheit der Gürtelrose-Patienten ist zwischen 50 und 70 Jahre alt. Besonders anfällig sind Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem und schweren Grunderkrankungen.
Eine Gürtelrose heilt meist innerhalb von 2–3 Wochen ab, führt jedoch gelegentlich zu chronischen, Monate bis Jahre anhaltenden Schmerzzuständen (Post-Zoster-Neuralgie).
Behandelt wird die Gürtelrose mit lokalen Gerbstoffen, Schmerzmitteln und virushemmenden Medikamenten. Gegen die Gürtelrose und die Post-Zoster-Neuralgie lässt sich mit einer Impfung vorbeugen.
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Bei der Gürtelrose handelt es sich um eine Zweiterkrankung mit dem Varizella-Zoster-Virus, dem Erreger der Windpocken. Nach überstandener Windpockenerkrankung zieht sich das Virus in Teile des Nervensystems (Nervenwurzeln) zurück und verfällt dort in eine Art Schlaf. Im Rahmen einer Abwehrschwäche sowie außergewöhnlicher psychischer oder körperlicher Belastungen kann es geschehen, dass die im Körper befindlichen Viren "aufwachen": Die reaktivierten Erreger wandern über die Nervenbahnen zurück zur Haut und lösen dort die typischen Beschwerden aus. Auch nach einer erfolgreichen Windpockenimpfung sind Fälle von Gürtelrose bekannt geworden.
Die Erkrankung tritt bevorzugt gürtelförmig an einer Seite des Körperstamms auf. Gelegentlich ist auch die Gesichtshaut befallen, insbesondere im Bereich des oberen Trigeminusnervs, d. h. im Gebiet von Auge, Nase, Stirn und behaarter Kopfhaut.
Gelegentlich geht eine Gürtelrose ohne die typischen Hautveränderungen einher. Diese schwer zu diagnostizierende Sonderform trägt die Bezeichnung Zoster sine herpete.
Da sich im Sekret der Bläschen Windpockenerreger befinden, ist ein Patient mit Gürtelrose ansteckend – und zwar so lange, bis das letzte Bläschen verkrustet ist (etwa 5–7 Tage nach Auftreten der ersten Hauterscheinungen). Wer noch keinen Kontakt mit dem Windpockenvirus hatte, kann durch Kontakt mit einem solchen "ansteckenden" Gürtelrose-Patienten die Windpocken bekommen – aber nicht, wie man meinen könnte, die Gürtelrose. Nicht ansteckend ist die Gürtelrose für Menschen, die bereits eine Windpockeninfektion durchgemacht haben – sie tragen die Erreger ja ohnehin schon in sich.
Besonders anfällig sind Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem, z. B. infolge einer schweren Grippe, HIV-Infektion oder Krebserkrankung. Letztere erkranken doppelt bis achtmal häufiger an Gürtelrose als gesunde Menschen. Auch Bluthochdruck, Diabetes, Niereninsuffizienz oder rheumatoide Arthritis erhöhen das Erkrankungsrisiko.
Gefährlich ist eine Beteiligung der Augen (Zoster ophthalmicus), da sie manchmal zu bleibenden Schäden bis hin zur Erblindung führt. Bei einer Gürtelrose im Bereich des Ohrs (Zoster oticus) kann es zu (meist) vorübergehender Gesichtslähmung, Hörverlust oder Störungen des Geschmacksinns kommen. Ebenso wie bei anderen viralen Infektionen ist eine Beteiligung von Gehirn und Hirnhäuten möglich (Zoster-Meningoenzephalitis).
Vor allem bei Patienten mit geschwächter Abwehr droht die Gefahr, dass sich auf die Gürtelrose eine bakterielle Infektion aufpropft.
Sehr selten breitet sich das Windpockenvirus über die Blutbahn auf den gesamten Körper einschließlich der inneren Organe aus. Diese lebensbedrohliche Komplikation heißt Zoster generalisatus und betrifft vornehmlich hochbetagte und/oder abwehrgeschwächte Patienten.
Post-Zoster-Neuralgie. Wochen bis Monate nach Abheilen der Gürtelrose treten manchmal an der gleichen Stelle schwerste, attackenartige Nervenschmerzen auf, die als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet werden. Je älter ein Gürtelrose-Patient ist, desto höher ist das Risiko für das Auftreten dieser ungefährlichen, aber quälenden Komplikation, die oft über viele Monate bis Jahre anhält. Eine frühzeitige Behandlung mit geeigneten Medikamenten lässt das Risiko sinken: Als weitere Krankheitsfolge bleiben nach Abheilen der Hautveränderungen häufig überpigmentierte (stärker gebräunte) oder depigmentierte (entfärbte) Hautpartien zurück, gelegentlich auch Narben.
In der Regel genügt dem Arzt das klinische Bild mit den typischen Hauterscheinungen und den damit verbundenen Schmerzen, um die Diagnose Gürtelrose zu stellen. Im Zweifel lässt er den Erreger im Sekret der Bläschen oder – bei Verdacht auf eine Mitbeteiligung des Gehirns – im Liquor nachweisen. Auch Antigene des Erregers und vom Körper gegen ihn gebildete Antikörper, lassen sich im Blut bestimmen.
Differenzialdiagnosen. Ähnliche Hauterscheinungen zeigen das Erysipel und der Herpes simplex.
Wer bei sich erste Anzeichen einer möglichen Gürtelrose feststellt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. Um eine lange Wartezeit zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Sprechstundenhilfe über den Verdacht zu informieren. Denn je früher die Behandlung beginnt, desto besser lassen sich Beschwerden und Komplikationen in den Griff bekommen.
Zentrale Säulen der Behandlung sind die Virushemmung und die Schmerztherapie:
Mit Lotionen, Puder und Tinkturen lässt sich zusätzlich die Abheilung fördern und einer Infektion der Bläschen vorbeugen. Welche Wirkstoffe dazu geeignet sind, finden Sie unter "Ihr Apotheker empfiehlt".
Entwickelt sich trotz frühzeitiger Therapie eine Post-Zoster-Neuralgie, erfordern die starken Schmerzen eine differenzierte, oft kombinierte Behandlung, eventuell durch einen Schmerztherapeuten. Neben NSAR-Schmerzmitteln kommen dabei Opoide, Morphinderivate, Antidepressiva und Antiepileptika zum Einsatz.
Die schmerzlindernde Wirkung einer TENS-Therapie ist in Einzelfällen dokumentiert, aber noch nicht wissenschaftlich gesichert.
In manchen Fällen helfen auch physikalische Therapieverfahren oder eine Psychotherapie.
In den meisten Fällen heilt eine Gürtelrose folgenlos ab. Etwa 10 % der Patienten entwickeln jedoch eine Post-Zoster-Neuralgie und bei 30 % der Post-Zoster-Patienten schlägt die Schmerztherapie nicht an.
Wenn es bei einer Gürtelrose zu Komplikationen kommt, ist die Prognose schlechter. Beim Zoster generalisatus sind tödliche Verläufe möglich, bei einer Beteiligung des Gehirns bleiben oft Hirnschäden zurück. Beim Zoster ophthalmicus und Zoster oticus drohen Erblindung bzw. Hörverlust.
Prävention
Die Zweifachimpfung mit einem Herpes-Zoster-Totimpfstoff (z. B. Shingrix®) kann vor Gürtelrose und Post-Zoster-Neuralgie schützen. Der Impfstoff wird im Abstand von 2–6 Monaten intramuskulär verabreicht und ist zugelassen für Menschen ab 50 Jahren. Die STIKO empfiehlt die Impfung generell für Menschen über 60 Jahren und für Risikopatienten über 50, die z. B. eine schwere Grunderkrankung oder ein geschwächtes Immunsystem haben. Für diese Personengruppen übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Impfung.
Jede Gürtelrose gehört in ärztliche Behandlung, da schwerwiegende Komplikationen auftreten können. Maßnahmen der Komplementärmedizin lassen sich jedoch ergänzend einsetzen, um die Erkrankung zu verkürzen und Beschwerden zu lindern. Gegen die Post-Zoster-Neuralgie helfen Elektrotherapie, Pflanzenheilkunde und Akupunktur. Zur Behandlung des Ausschlags haben sich Pflanzenheilkunde, Homöopathie sowie Packungen bewährt.
Hydrotherapie. Packungen aus Pelose-Heilschlamm sind zur Linderung der Beschwerden ebenso geeignet wie Kompressen mit Franzbranntwein oder Klosterfrau Melissengeist und Ganzkörperwaschungen mit unverdünntem Apfelessig. Schmerzen lassen sich wirkungsvoll mit Eis, in ein Tuch eingewickelt, reduzieren.
Elektrotherapie. Die Elektrotherapie mit Kurz- und Mikrowelle vermag sowohl die Abheilung der Bläschen zu fördern als auch die Schmerzen zu lindern. Dagegen hat die Ultraschalltherapie einen vornehmlich vorbeugenden Effekt, sie soll das Risiko einer nachfolgenden Post-Zoster-Neuralgie senken.
Pflanzenheilkunde. Aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung ist Teebaumöl empfehlenswert, z. B. in Form eines Verbands. Gegen die heftigen Schmerzen der Post-Zoster-Neuralgie wirkt Capsicain in Salbenform. Steht der Juckreiz im Vordergrund, helfen Packungen aus Apfelessig und Mais- oder Kartoffelmehl. Auch ätherische Öle aus Lavendel, Kamille oder Eukalyptus kommen zur Anwendung, und zwar als 20%ige Lösung, die drei- bis viermal täglich auf die betroffenen Hautpartien getupft wird.
Homöopathie. Im Wesentlichen entsprechen die Homöopathika bei Gürtelrose denen bei Herpes. Bei starkem Juckreiz, Angst und Unruhe wählt man Arsenicum album, zeigt sich die Gürtelrose durch große Blasen mit Schwellung und Juckreiz, dann hilft Apis mellifica.
Akupunktur. Ein frühzeitiger Therapiebeginn mit Akupunktur wirkt sich positiv auf die Schmerzentwicklung aus.
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