Gesundheit heute

PSA (Prostataspezifisches Antigen)

Das Enzym PSA wird fast nur in der Prostata gebildet. Sein medizinischer Nutzen besteht in der Bedeutung als Tumormarker für den Prostatakrebs. Neben dem gesamten PSA wird auch das freie (nicht an ein Eiweiß gebundene) PSA bestimmt.

Normalbereich [KLL; TLD]

  • Total-PSA (T-PSA, Gesamt-PSA): < 4 µg/l (laborabhängig)
  • Freies PSA (F-PSA): 10–30 % des T-PSA (bei einem T-PSA < 4 µg/l, laborabhängig).

Indikation

  • Therapie- und Verlaufskontrolle bei Prostatakrebs
  • Zusammen mit anderen Untersuchungen Diagnose eines Prostatakrebses.

Ursachen erhöhter Werte

  • Prostatakrebs
  • Gutartige Prostatavergrößerung, Prostataentzündung, vorangegangene rektale Tastuntersuchung oder Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata. Werte hier größtenteils in der Grauzone von 4–10 µg/l.

Hinweise

Die Bedeutung des PSA als Tumormarker (Allgemeines zu Tumormarkern) in der Verlaufskontrolle ist unstrittig. Umstritten ist aber nach wie vor die routinemäßige PSA-Bestimmung bei Beschwerdefreien. Auf jeden Fall gilt: Aufgrund der erheblichen Laborabhängigkeit sollte die Blutprobe immer ins gleiche Labor eingesendet werden (Blutabnahme also beim selben Arzt).

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Das Blutbild bestimmen lassen

Wann lohnt sich ein großes Blutbild?

Ein großes Blutbild bieten nicht alle Hausärzte an. Dabei gibt es Aufschluss über viele mögliche Erkrankungen. Wann ist die umfangreiche Laboruntersuchung sinnvoll?

Für ein Blutbild genügt eine einfache Blutprobe vom Patienten. Die anschließende Auswertung im Labor gestaltet sich hingegen sehr komplex – insbesondere beim großen Blutbild. Während das kleine Blutbild die Zahl und Gestalt der roten Blutkörperchen sowie die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) umfasst, schließt das große Blutbild zusätzlich die weißen Blutkörperchen ein. Diese spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Im Labor werden sie aufgeschlüsselt in Monozyten, Lymphozyten und Granulozyten, weshalb Mediziner vom Differenzialblutbild sprechen.

Großes Blutbild informiert über Infektionen oder Mangelzustände

Das große Blutbild gibt dem Arzt genauere Hinweise auf mögliche Erkrankungen des Patienten – zum Beispiel auf Infektionskrankheiten, Erkrankungen der Leber oder Niere oder auf eine Schilddrüsenfehlfunktion. Auch über Mangelzustände verschafft das große Blutbild Klarheit, indem es über Nährstoffe im Blut wie Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiße Auskunft gibt.

Gesetzliche Krankenkassen erstatten Blutbild nicht

Ein großes Blutbild erstellt am besten der Internist. Welche Blutwerte er im Labor bestimmt, hängt davon ab, über welche möglichen Erkrankungen der Patient Bescheid wissen möchte. Die Kosten für die Auswertung eines Blutbilds, ob klein oder groß, erstatten lediglich private Krankenkassen. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben dafür alle zwei Jahre Anspruch auf eine Blutuntersuchung, die Leberwerte, Cholesterin und den Blutzucker beinhaltet.

Quelle: Internisten im Netz

Von: Leonard Olberts